Gewaltfreie Kommunikation

Gewaltfreie Kommunikation

Die gewaltfreie Kommunikation ist in erster Linie eine innere Haltung bestehend aus Achtsamkeit, Respekt und Einfühlungsvermögen. Im Vordergrund steht das Spüren und Ausdrücken der eigenen Gefühle und Bedürfnisse, indem man eine konkrete Bitte formuliert. Ebenso wichtig ist die sensible Wahrnehmung der Gefühle und Bedürfnisse seines Gegenübers. Gewaltfreie Kommunikation ist in allen Lebenslagen und Situationen anwendbar, zum Beispiel privat mit der Familie oder Freunden oder auf der Arbeit. Das gilt auch und besonders im Konfliktfall.

Grundsätzliche Werte der gewaltfreien Kommunikation

  • Jeder Mensch hat Würde und ist für sich verantwortlich
  • Wir laden andere ein, zu unserem Wohlergehen beizutragen und fordern nicht
  • Alle Bedürfnisse zählen – meine und deine
  • Wir lösen Konflikte in empathischer Verbindung
  • Auch hinter schmerzhaften Handlungen stehen Bedürfnisse
  • Wir können verstehen, ohne einverstanden zu sein

Die vier Schwerpunkte der gewaltfreien Kommunikation

Beobachtung:

Dies bezieht sich auf all unsere Sinne. Was höre ich, sehe ich und nehme ich wahr. Die Kunst darin liegt, die Beobachtung zu beschreiben, ohne eine Wertung mit einfließen zu lassen. Ziel ist es, eine Gesprächsbasis zu schaffen, der beide Seiten zustimmen können.

Gefühle:

Gefühle sind Reaktionen, die ich auf einen Auslöser empfinde. Sie sind die Botschafter meiner Bedürfnisse. Was brauche ich oder was fehlt mir in bestimmten Situationen?

Bedürfnisse:

Bedürfnisse sind der Motor unseres Lebens. Normalerweise handeln wir so, dass eines oder mehrere Bedürfnisse dadurch befriedigt werden. Unser Wohlergehen und unsere Gesundheit hängen viel davon ab, wie wir für unsere Bedürfnisse sorgen.

Bitte:

Um seine Bedürfnisse zu erfüllen, müssen wir manchmal strategisch vorgehen. In Gesprächen ist es daher sinnvoll, anstatt einer Forderung, eine Bitte zu formulieren. Dem Gegenüber gibt man so das Gefühl nach Selbstbestimmung und man berücksichtigt seine Bedürfnisse. Das Wort „Bitte“ allein reicht meist nicht aus. Vielmehr kommt es auf Formulierungen an wie: „Bist du damit einverstanden, dass…?“

Man sieht also, dass durch einfache Beachtung dieser Schwerpunkte eine andere Art der Kommunikation stattfinden kann, die die Bedürfnisse beider Parteien erfüllt. Das soziale Umfeld wird es einem sicherlich danken, auf deren Bedürfnisse einzugehen. Sei es eben im privaten oder beruflichen Leben.

„Alles, was wir tun, dient der Erfüllung unserer Bedürfnisse. Wenn wir mit diesem Verständnis auf andere schauen, werden wir erkennen, dass wir keine wirklichen Feinde haben. Dass alles, was andere uns antun, das Beste ist, was ihnen einfällt, um ihre Bedürfnisse zu erfüllen.“

Marshall B. Rosenberg, Begründer der Gewaltfreien Kommunikation

Teile diesen Beitrag