Erste eigene Wohnung oder doch lieber Hotel Mama?!

Erste eigene Wohnung oder doch lieber Hotel Mama?!

“Erste eigene Wohung?!” Viele fürchten sich davor. Doch irgendwann ist die Zeit gekommen, um sich abzunabeln. Schluss mit Hotel Mama und auf in die erste eigene Wohnung! Auf der anderen Seite hat das Wohnen bei Mama aber auch ganz klar seine Vorteile…

Geschrieben von der ehemaligen Auszubildenden Angelica De Nitto, exPRESS-Ausgabe 3/2003

Eigene Wohnung?

Das Kinderzimmer ein für allemal aufgeben und sich eine eigene Wohnung suchen, davon träumt fast jeder Jugendliche. Dieser Traum wird spätestens beim Beginn des Studiums oder einer Ausbildung möglich!

Der eine wünscht sich´s mehr, die andere weniger. Die eine ist von Eltern, Geschwistern, mangelnder Intimspähre und Verpflichtungen genervt, den anderen zieht Studium, Ausbildung, Beziehung oder neuer Arbeitsplatz in fremde Regionen deutscher Lande. Eines ist sicher: Früher oder später kehrt man dem Ort der Kindheit und Jugend den Rücken und sucht sich seine eigene Wohnung. Frauen ziehen durchschnittlich mit 21 Jahren aus, Männer verlassen das Kinderzimmer mit 23 Jahren. Lehrlinge verlassen ihre Elternhaus früher, weil sie sich das leisten können. Bei Studenten hängt vieles von der finanziellen Situation ab. Die meisten allerdings verlassen mit dem Beginn des Studiums schon ihr altes “Kinderzimmer”. Schließlich kann und will nicht jeder Studierende in der nächstgelegen Uni-Stadt studieren. Das führt dann zum Auszug. Und den sollte man auch wagen!

Neue Herausforderungen

Damit stehen dann neue Aufgaben und Herausforderungen vor der Tür: Eine Wohnung will gefunden und bezhalt werden, der Kühlschrank muss gefüllt, die Wohnung geputzt, das Telefon angemeldet werden und so weiter…. Aber es ist immer häufiger so, dass Jugendliche zu Hause bleiben und Eltern und Jugendliche damit ganz zufrieden sind. Das ist leicht nachzuvollziehen: Hotel Mama hat viele Vorzüge. Billig und bequem ist es, wenn man keine Miete zu zahlen hat und sich ach um andere aufwändige Dinge nicht zu kümmern braucht.

Auf der anderen Seite hat diese Bequemlichkeit auch ihre Schattenseiten. Eine ständige Aufsicht der Eltern kann auf Dauer ziemlich lästig sein. Das Verhältnis Eltern-Kinder wird sich nur schwer auflösen, wenn es nicht eines Tags eine räumliche Distanz gibt. So bleiben die Kinder immer Kinder und sind damit häufig ungeliebten Beobachtungen, Ermahnungen, Maßreglungen usw. ausgesetzt.

Fazit

Außerdem: Wer will schon auf Dauer Nesthocker bleiben? Irgendwann ist die Zeit gekommen, sich abzunabeln.

Ein möglicher positiver Nebeneffekt des Ausszugs: das Verhältnis zu den Eltern kann sich deutlich entspannen. Der Respekt gegenüber den Kindern steigt, den Eltern gegenüber wächst die Achtung für all die anstrengenden Alltagsaufgaben, die ehedem nur wenig beachtet wurden.

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