Die Kröpcke-Uhr

Die Kröpcke-Uhr

„Wir treffen uns an der Kröpcke-Uhr.“ Diesen Satz hat wohl schon jeder Hannoveraner einmal gesagt oder gehört. Gemeint ist damit die nicht zu übersehende, altertümliche Uhr direkt am Kröpcke.

Der Kröpcke-Platz

Dieser Platz dürfte allen ein Begriff sein. Hier sind nicht nur zahlreiche Geschäfte und Restaurants angesiedelt, er gilt auch als wichtigster Verkehrsknoten- und Treffpunkt Hannovers. Die Kröpcke-Uhr gehört genauso zu den Wahrzeichen unserer schönen niedersächsischen Landeshauptstadt wie beispielsweise das neue Rathaus, die Waterloosäule oder die Nanas am Leine-Ufer.

Entstehung des Namens Kröpke-Uhr

Den Namen erlangte die Uhr offensichtlich vom gleichnamigen Platz. Doch wer oder was ist eigentlich Kröpcke? Wilhelm Kröpcke war der damalige Pächter des Cafes „Robby“. Dieses Cafe lag an einem der wichtigsten Verkehrskreuzungen, die wir heute als Kröpcke-Platz kennen. Heutzutage befindet sich dort das „Mövenpick“. Damals verkehrten dort namhafte Persönlichkeiten, wie zum Beispiel der Philosoph Theodor Lessing, der Dichter und Maler Kurt Schwitters sowie der dichter Gottfried Benn.

Geschichte der Uhr

1885 entwarf Konrad Oertel eine Wettersäule mitsamt Uhr und platzierte sie am Kröpcke-Platz. Während des Zweiten Weltkriegs blieb der mittlerweile stark ausgebaute und erweiterte Platz von den Bombenangriffen leider nicht verschont. Somit wurde die Uhr erst wieder nach Ende des Krieges am 31. Juli 1945 in Gang gesetzt. Die Uhr war längst nicht mehr wegzudenken und somit fest verbunden mit dem Platz. Im Jahr 1954 entschied man sich für eine neue modernere Konstruktion und riss die historische Uhr ab. Sie bestand aus einem schlichten Mast, an dessen oberem Ende drei Uhren montiert waren. Die neue Uhr wirkte jedoch weniger imposant. Sie war eher schlicht, unauffällig und hatte nicht wirklich Charakter. Vielleicht war dies auch der Grund, warum 1977 die damals als modern geltende Konstruktion gegen eine vereinfachte Nachbildung der alten Kröpcke-Uhr von 1885 getauscht wurde. Verantwortlich für die Konstruktion war Wilhelm Hofmann. 1995 startete das „Projekt Kröpcke“. Der Begründer dieser Idee wollte durch eine kontinuierliche kulturelle Ausstellung in der Uhr unnötigem und sinnlosem Vandalismus entgegenwirken.

Der Wettbewerb um die Uhr

Der Zahn der Zeit nagte nach und nach auch an der Uhr, sodass sie schließlich 1998 renovierungsbedürftig war. Zu diesem Anlass und aus finanziellen Gründen rief man zu einem Wettbewerb auf, bei dem sich interessierte Künstler mit ihren eigenen Entwürfen bewerben konnten. Ende des Jahres wurde die Uhr dann im Gewand des Siegerentwurfs präsentiert und 1999 erfolgte schließlich ihre Renovierung. Seit 2006 betreut der Verein „Kulturraum Region Hannover e.V.“ das „Projekt Kröpcke“. Es finden weiterhin zahlreiche Ausstellungen an der Kröpcke-Uhr statt. Somit lohnt es sich, auch einen Blick in die Uhr zu werfen und nicht nur auf das Ziffernblatt zu gucken, beziehungsweise nach einer potenziellen Verabredung Ausschau zu halten.

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