Das chinesische Neujahrsfest

Das chinesische Neujahrsfest

Das chinesische Neujahrsfest beruht auf vielen traditionellen Gebräuchen, welche vor einigen Jahrtausenden entstanden sind. Vor Kurzem haben wir unseren Jahreswechsel (diesmal etwas anders durch Corona) traditionell mit Feuerwerk, einem prickelnden Sekt und anderen Silvesterbräuchen begrüßt. Überall auf der Welt wurde das neue Jahr 2021 gefeiert. Überall? Nicht ganz, denn es gibt Länder, in denen das traditionelle Fest zum Jahreswechsel nicht auf den 31. Dezember fällt. Vom chinesischen Neujahrsfest hat bestimmt jeder schon einmal gehört. Doch wie feiert China ihr “Silvester” ? Wir erklären es Euch!

Das chinesische Neujahrsfest, Chunjie, gilt als der wichtigste traditionelle chinesische Feiertag. Die Chinesen folgen dem Mondkalender. Das Fest fällt auf den ersten Tag des ersten Monats im chinesischen Kalender (in der Regel Ende Januar oder Anfang Februar) und endet mit dem Laternenfest am 15. Tag. Demzufolge startet das 15-tägige Fest nicht am 1. Januar sondern, hat am 12. Februar 2022 seinen Höhepunkt. Am intensivsten werden jedoch die ersten vier oder fünf Tage gefeiert.

Neujahr in China 2021 – das Jahr des Büffels

2021 ist das Jahr des Büffels. Im 12-jährigen Zyklus der chinesischen Tierkreiszeichen waren das zuvor die Jahre 1937, 1949, 1961, 1973, 1985, 1997, 2009 und 2021. Diese Sternzeichen beginnen jeweils am chinesischen Neujahrstag. 2022 ist es dann der Tiger.

Chinesisches Neujahrsfest vergleichbar mit Weihnachten bei uns?

Das chinesische Neujahrsfest könnte man bei uns mit Weinachten vergleichen. Denn auch den Chinesen ist es beim „Frühlingsfest, das auch unter dem Namen Chinese New Year (CNY) bekannt ist, sehr wichtig, dass die ganze Familie zusammenkommt. So reisen über 750 Millionen Chinesen durch das halbe Land zurück in ihre Heimat und ihren Eltern.

Der Großteil der Chinesen nimmt sich an diesen besonderen Feiertagen Urlaub, sie treffen umfangreiche Vorbereitungen und Familien aus aller Welt kommen endlich zusammen. Dadurch passiert es nicht selten, dass an Bahnhöfen und Flughäfen Ausnahmezustand herrscht. Dadurch stehen viele Siedlungen halb leer. Außerdem sind Schulen und fast alle Geschäfte geschlossen. In diesem Sinne entspricht das chinesische Neujahr dem deutschen Weihnachten. Der Ablauf, die Atmosphäre und die Traditionen könnten unterschiedlicher nicht sein. Denn um Mitternacht passiert nichts von dem, was wir von unserem Silvester kennen. Kein Feuerwerk, kein „xin nian kuaile!“ (Frohes neues Jahr!), kein Anstoßen mit Sekt, keine Umarmungen.

Chinesisches Neujahr feiert man über mehrere Tage und es geht nicht, wie in Deutschland, um den exakten Jahreswechsel um Punkt 12 Uhr. Wenn Ihr nun denkt, dass es mit einem ordentlichen Feuerwerk und einer Parade mit tanzenden „Drachenfiguren“ getan ist, kennt Ihr die Chinesen schlecht. Denn bevor das eigentliche Fest beginnt, werden zahlreiche Rituale vollzogen und Vorbereitungen getroffen. Das im Westen gefeierte Silvester geht in China ruhig über die Bühne.

Das Jahresmonster und die dadurch entstandenen Traditionen

Der Ursprung und die Geschichte hinter den Feiertagen: Viele bestehende Bräuche und Aktivitäten des Festivals lassen sich tatsächlich auf eine beliebte Geschichte des Monsters Nian zurückführen, die erklärt, warum und wie das Festival gefeiert wird.

Weit reicht die Tradition des Neujahrsfestes in China zurück, Legenden und Mythen ranken sich um ihre Entstehung. Nach der alten chinesischen Legende gab es in der Antike ein wildes Monster namens „Nian“ mit scharfen Zähnen und Hörnern. Das Tier, das sich lange Zeit im dunklen Meer zurückzog, würde bis zum Ende des Mondjahres an Land gehen und Mensch und Vieh jagen. Daher flohen alle Dorfbewohner jedes Mal vor Silvester in abgelegene Berge, um Nians Angriff zu vermeiden.

Eines Tages, als ein alter Mann das Dorf besuchte, sollte sich jedoch alles ändern. In diesem Jahr ist Nian nicht gekommen. Der alte Mann sagte den Dorfbewohnern „Das Monster ist leicht zu ängstigen. Besonders die Farbe Rot mag es nicht. Es fürchtet laute Geräusche und unbekannte Kreaturen. Heute Nacht hüllt ihr das Dorf in Rot mit rotem Schmuck an jeder Tür. Macht Lärm mit Trommeln lauter Musik und Feuerwerk. Und schützt eure Kinder. Gebt ihnen Masken und Laternen“.

Auf Chinesisch heißt Neujahr „Guo Nian“, wörtlich „den Nian bezwingen“. Genau das haben die Bewohner getan.

Das chinesische Neujahrsfest und ihre Traditionen

Ein paar Tage vor den Festlichkeiten stehen die Reinigung, Renovierung und Dekoration des gesamten Hauses mit typisch roten Lampen, Bambus und Spruchbändern an.

Der Neujahrsabend ist ein Feiertag in China, an dem ein opulentes Festessen mit der ganzen Familie eingenommen wird. Traditionell stehen dabei Fisch und Hühnchen auf dem Speiseplan. Die Fenster des Hauses sollen geöffnet sein, um das Glück hereinzulassen. In den späten Abendstunden beginnt dann das große Feuerwerk, das mehrere Stunden andauern kann und mit dem das Jahresmonster vertrieben werden soll.

Am Neujahrstag und in den folgenden Tagen werden Segenswünsche innerhalb der Familie verteilt. Gemeinsame Festessen und Besuche aller Verwandten und auch des Freundeskreises stehen im Vordergrund und Kinder erhalten an diesen Tagen neben dem Segen auch Geldgeschenke. In China ist der rote Umschlag (Hongbao auf Chinesisch), gefüllt mit Geld, das häufigste Geschenk für Kinder.

Am siebten Tag der Feierlichkeiten wird Geburtstag gefeiert, denn, so besagt es die Tradition, ist man ab diesem Tag ein Jahr älter. Happy Birthday!

Am 15. Tag, an dem das chinesische Neujahrsfest endet, feiert man das Laternenfest. Es werden Kerzen angezündet, Laternen aufgehangen und Süßigkeiten gegessen.

 Übrigens: Chinesen verzichten am Neujahrstag auf den Kauf neuer Schuhe, das Schneiden der Haare und das Kehren des Bodens, da dies Unglück für das neue Jahr bringt. Das Öffnen aller Fenster und Türen, das Essen süßer Speisen und das Baden in Pampelmusenblättern gilt hingegen als glückbringend. Auch auf das Tragen von schwarzer oder weißer Kleidung sollte man verzichten , denn Rot ist die Farbe des Glücks. Auch der glückbringende Löwentanz, den wir wohl alle schon einmal gesehen haben, wird traditionell zum Neujahrsfest aufgeführt. Irrtum: Viele Beobachter denken bei dem Kostüm eher an einen Drachen. Dabei stellt das bunte Kostüm, unter dem Tänzer stecken, einen Löwen mit Horn dar.

Die traditionellen Gebräuche für das Frühlingsfest, welche vor einigen Jahrtausenden entstanden sind, werden bis heute weitgehend befolgt. Nachdem sich China zu einem modernen Industrieland, weg von der Agrarwirtschaft entwickelt hat, ist es nicht mehr möglich, einen ganzen Monat lang zu feiern. So haben die Chinesen zum Frühlingsfest heute nur noch 7 Tage frei.

Das chinesische Neujahrsfest – Fazit

So sehen wir, dass Weihnachten und das chinesische Neujahrsfest etwas Ähnlichkeiten haben, denn beiden ist das Beisammensein der Familie. Die Familienmitglieder kehren nach Hause zurück, um die schöne Zeit mit ihren Familien zu verbringen. Die wichtigsten Farben für die Weihnachtsdekoration sind Rot, Grün und Gold. Besonders Rot und Gold sind auch typische Farben für das chinesische Neujahr. Während der Weihnachtszeit sind alle Straßen, Einkaufszentren und Häuser zart mit bunten Lichtern, Weihnachtsbäumen und anderen Dingen, die mit Weihnachten zu tun haben, geschmückt. Die Dekoration für das chinesische Neujahr wird auch an Laternen, Bäumen und Fenster bestückt.

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