Die Erfindung der Götter

Götterstauten

Die Erfindung der Götter

Das Landesmuseum Hannover hat mit seiner Ausstellung „Die Erfindung der Götter“ Begeisterung bei ihren Besuchern ausgelöst. Die Reaktionen waren so positiv, dass die eigentlich bis 31. August begrenzte Ausstellung bis zum 31. Oktober verlängert wurde.

Ein Triumph der Atmosphäre

Durch das helle Marmorfoyer des Landesmuseums kommt man zur dunklen Tür der Ausstellung. Durch die automatisch öffnenden Türen reist man 10.000 Jahre in die Vergangenheit. Die gesamte Ausstellung liegt im Zwielicht, nur die sparsam verteilten Ausstellungstücke liegen im präzise geworfenen Licht. Die nachtblauen Wände und Trennwände sind mit silbernen und goldenen Baum- und Tiermustern verziert. Die stille Atmosphäre vermittelt den Eindruck eines Tempels und ruft beim Besucher Ehrerbietung hervor.

Die Steinzeit macht das Finden von Ausstellungsstücken schwierig

Der Besucher wird direkt nach dem Eintreten in die Ausstellung von einem ominösen Hirschgeweih begrüßt, schwebend in einem Glaskasten, alleinig belichtet vor einem schwarzen Hintergrund. Es ist das Highlight des Ausstellung, da kaum Artefakte aus der Steinzeit bis heute überdauert haben. Ein Großteil der Ausstellungsstücke sind somit steinerne Axtköpfe oder Tonware, teilweise sind es sehr beeindruckende Stücke aus poliertem Jadeit.

Tod und Begräbnisse

Wenn man Skelette und Grabmäler sehen möchte, ist man bei dieser Ausstellung gut bedient. Ein halbes Dutzend halb im Sand vergrabener Skelette, teils echt, teils nachgebaut, mit ihren Grabbeilagen können begutachtet werden. Auch die Beerdigungstraditionen der verschiedenen vertretenen Völker werden beleuchtet.

Eine sich weiterentwickelnde Geschichte

Eine bei Museen zu Recht beliebte Präsentationsmethode ist die zeitliche Weiterentwicklung der Ausstellungsstücke mit dem Fußweg der Besucher. Hier zeigt diese Methode wieder einmal ihre Effektivität. Zu Beginn findet man kaum erkennbare Steinreliefs, am Ende der Ausstellung, nachdem man an 5.000 Jahren vorbeigeschritten ist, findet man winzige, detailliert gestaltete Götterstatuen aus Bronze.

Wir wollen mehr

So gefesselt ist man als Besucher, dass das Ende der Ausstellung wie ein Hammerschlag trifft. Erst dann merkt man, dass die Sonderausstellung lediglich ein Viertel des ersten Stocks ausfüllt. Je nach Geschwindigkeit des Besuchers kann man sie in ein bis anderthalb Stunden durchlaufen. Für einen Tagesausflug ist sie also nicht gedacht. Die Redaktion empfiehlt, die Sonderausstellung gemeinsam mit dem Rest des Museums zu besuchen, um den Tag ganz auszufüllen

Links

https://www.landesmuseum-hannover.de/ausstellungen/die-erfindung-der-goetter/
https://intres-online.de/kurztrips-in-europa/

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