Dune Part 1+2 Review

Dune Part 1+2 Review

Der Regisseur Denis Villeneuve hat mit Dune Part 2 einen neuen Standard gesetzt. Der Film ist sowohl einer der besten Science-Fiction Epen aller Zeiten als auch eine der besten Adaptierungen eines Romans aller Zeiten.

Dune: Das unmöglich zu verfilmende Buch

Dune ist mit 535 Seiten kein überlanges Buch, jedoch ist jede einzelne dieser Seiten so dicht mit Informationen und relevanten Plot-Informationen gepackt, dass es völlig unmöglich ist sie alle in einen zweieinhalb Stunden langen Film einzubauen. Darüber hinaus ist Dune in einem sehr seltenen Schreibstil geschrieben, der allwissende Leser. Das Buch gibt dem Leser den Eindruck der Zukunftsvisionen der Hauptfigur Paul, indem es alles, was passieren wird, dem Leser sehr früh im Buch offenbart. „Diese Figur wird sterben.“ Oder „Diese Figur ist ein Verräter.“ Erfährt man ganz am Anfang des Buches. Darüber hinaus ist ein Großteil des Buches innerer Monolog der verschiedenen Figuren. Im 1984 Dune Film von David Lynch wurden, mit desaströsen Resultaten, innere Monologe mit Voiceover implementiert. Zuletzt ist die zentrale Botschaft des Buches schwer für den Leser zu verdauen. Paul Atreides ist nicht der Retter oder auch nur ein Held. Stattdessen ist er gezwungen, einen Pfad zu beschreiten, durch den er zum Anführer eines Galaxie-umfassenden Heiligen Krieges wird, indem er die religiösen Mythen des Volkes der Fremen für sich ausnutzt.

Die Lösung

Denis Villeneuve hat alle diese Problem erkannt und hat sie entweder gelöst oder umgangen. Um den allwissenden Erzähler darzustellen, hat er verschiedene Visionen der Zukunft über die Filme verteilt. Diese Visionen zeigen verschiedene Szenen, die erst später oder gar im nächsten Teil des Films vorkommen. Ohne Kontext weiß der Zuschauer jedoch nicht, was diese Visionen bedeutet. Erst beim zweiten oder dritten Mal ansehen erkennt man, was Paul in diesen Visionen vorhergesehen hat. Innerer Monolog wurde aus Denis Villeneuves Verfilmung komplett gestrichen. Einige wichtige Sätze aus den inneren Monologen des Buches („Fear ist the Mindkiller“) wurden stattdessen anderen Figuren als Dialog gegeben. Durch diese Lösung mussten einige wichtige Szenen aus dem Buch gestrichen werden, vor allem die berühmte Dinner Szene wurde hier vermisst. In dieser Szene sitzen alle wichtigen Figuren an einer Tafel beim Abendbrot. Der Leser sieht die Szene aus der Sicht all dieser verschiedenen Figuren durch seitenlange innere Monologe. Diese Szene fehlt in Denis Villeneuves Version und wird auf jeden Fall vermisst. Die zentrale Botschaft des Buches wird in Dune Part 2 auf die bestmögliche Art vermittelt. Der Zuschauer verfällt Paul Atreides als Anführer. Wenn Paul zum Massenmord und religiösen Krieg aufruft, hat der Zuschauer für einen Augenblick das Bedürfnis ihm ins Paradies zu Folgen. Einen Moment später überläuft es den Zuschauer eiskalt, wenn er merkt, dass er gerade Radikalisierung am eigenen Leib erfahren hat.

Das Epos

Wenn man Science-Fiction oder Fantasy Epen sieht, erwartet man epische Szenen. Wenn in Herr der Ringe Teil 3 die Rohirrim über den Hügel kommen und auf die Pelennor Fields herabblicken. Kommen vielen Zuschauern die Tränen, weil die Szene einfach f*cking awesome ist. Dune Part 2 hat mehrere Szenen, die dieses Gefühl auslösen. Besonders die finale Schlacht reicht fast an die Schlacht auf den Pelennor Fields heran.

10/10 must watch.

 

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