Science-Fiction Filmempfehlungen

Arrival Poster

Science-Fiction Filmempfehlungen

Mit dem Jahresende und den sich nähernden Weihnachtsferien hat man oft Lust, abends einen guten Film zu schauen. Wer Science-Fiction mag und keine Angst vor etwas anspruchsvolleren Filmen hat, sollte einige Vorschläge aus dieser Liste in Betracht ziehen. Hier ist eine intres Filmempfehlung.

Arrival (2016)

Arrival“ ist der beste Science-Fiction Film der letzten Jahrzehnte. Der Regisseur Denis Villeneuve hat ein Meisterwerk geschaffen. „Arrival“ ist eine realistische Darstellung davon, wie die Menschheit auf die Ankunft von Aliens reagieren würde. Der Film ist bewusst die Antithese zu dem Film „Independence Day“. Das heißt, es gibt so gut wie keine Actionszenen und alle Probleme löst man durch Kommunikation statt Zerstörung. Kommunikation ist eines der Kernthemen des Films. Die Hauptfigur, gespielt von Amy Adams, ist eine Linguistin, deren Aufgabe es ist, gemeinsam mit einem Physiker, gespielt von Jeremy Renner, mit den völlig fremden Aliens zu kommunizieren.
„Arrival“ zeigt die Wichtigkeit der Kommunikation, sowohl auf der persönlichen als auch der gesellschaftlichen Ebene. Sprache ist ein weiteres Kernthema des Films. Er zeigt, wie die Sprache, die wir sprechen unser Gehirn und unsere Denkweise beeinflusst und durch welche Linsen wir die Welt sehen. Kreise aller Art füllen diesen Film. Angefangen mit den wundervoll gestalteten Kreisen, welche die Sprache der Aliens darstellen, über narrative Kreise, metaphorische Kreise und mehr. „Arrival“ ist ein hoffnungsvoller Film, der eine grundsätzlich positive Sicht auf die Menschheit und unsere Zukunft hat.

Ex Machina (2014)

Ex Machina“ ist ein sehr persönlicher Science-Fiction Film mit nur vier Figuren. Ein junger Mitarbeiter einer Google ähnlichen Firma, gespielt von Domhnall Gleeson, wird vom exzentrischen, aber genialen Besitzer der Firma dazu eingeladen die, menschliche Komponente in einem Turing Test zu sein. Das heißt, festzustellen, ob die künstliche Intelligenz in Form einer halb mechanischen jungen Frau, gespielt von Alicia Vikander, tatsächlich menschliches Verhalten an den Tag legt. Eingeschlossen in einem abgelegenen Forschungskomplex bauen sich Spannungen zwischen diesen Figuren auf.
„Ex Machina“ untersucht unsere Gesellschaft eher sparsam und konzentriert sich voll und ganz auf das Individuum. Was bedeutet es ein Mensch zu sein? Was ist freier Wille? Auch Sexualität und interpersönliche Verhältnisse werden genau untersucht.

Interstellar (2014)

Interstellar“ spielt in der nahen Zukunft. Durch mangelnde Biodiversität und die Klimakatastrophe sind die meisten Getreidepflanzen ausgestorben. Nur noch Mais kann angebaut werden und der Planet wird immer schneller zu einer Staubkugel. Die Hauptfigur, gespielt von Matthew McConaughey, ist ein Wissenschaftler und Astronaut, der seine junge Tochter auf der Erde zurücklässt und durch ein neu entdecktes Wurmloch nach bewohnbaren Planeten sucht. Durch die Zeitverschiebung der verschiedenen astronomischen Phänomene, denen er begegnet, sehen wir seine Tochter aufwachsen, während für ihn nur wenige Monate vergehen. Der Film verbindet das extrem Wissenschaftliche in der ersten Hälfte, mit dem extrem Emotionalen in der letzten Hälfte des Films. Dieser Bruch schreckt einige Zuschauer ab, da die Probleme des Films entgegen der Erwartung durch eine emotionale Lösung beendet werden. Die Verbindung von Wissenschaft und Emotion funktioniert meiner Meinung nach jedoch sehr gut.
Der Film ist bombastisch und ein visuelles Epos und wurde als die beste Science-Fiction Darstellung eines schwarzen Lochs aller Zeiten gepriesen. Die Zukunft, die „Interstellar“ zeigt, ist eine sehr realistische, seine Warnung vor ihr wird jedoch nie aufdringlich.

Children of Men (2006)

Children on Men“ spielt 18 Jahre nachdem alle Menschen auf der Erde unfruchtbar geworden sind. Diese Science-Fiction Prämisse führt dazu, dass die Gesellschaft kaum noch zusammen hält und an allen Enden zerfasert. Die Hauptfigur, gespielt von Clive Owen, und seine Ex-Frau, gespielt von Julianne Moore, eskortieren die einzige schwangere Frau auf dem Planeten zu einem sicheren Ort.
Im Zentrum von „Children of Men“ steht der Kontrast zwischen emotionaler Taubheit und gemeinsamer Menschlichkeit, die uns alle verbindet. Clive Owens und Julianne Moores Figuren sind emotional voneinander abgeschottet gewesen, nachdem ihr Sohn vor einigen Jahren gestorben war. Gerade als sie beginnen, einander wieder näher zu kommen, wird ihre Beziehung brutal unterbrochen. Die beeindruckendste Szene findet gegen Ende des Films statt. Die junge Mutter durchlebt die Geburt ihres Kindes in einem belagerten Haus, das von Panzern und dutzenden Soldaten beschossen wird. Als Clive Owen das winzige Baby die Treppe aus dem Haus herausträgt und das erste Weinen eines Babys seit 18 Jahren durch die Ruinen hallt, erstirbt jede Gewalt. Die Soldaten, die zuvor so herzlos auf die Flüchtlinge geschossen haben, treten in Ehrfurcht mit Tränen in den Augen zur Seite.

Snowpiercer (2013)

Der koreanisch-tschechische Film „Snowpiercer“ spielt in einer fernen Zukunft, in der der Planet eine Eiszeit durchläuft. Die einzige bekannte überlebende Gruppe von Menschen befindet sich in einem Zug, der für diesen Zweck gebaut wurde und sich kontinuierlich um die Welt bewegt und durch die Bewegung Wärme behält. Der Zug selbst ist je nach Abteil in soziale Klassen eingeteilt. Die letzten Abteilen am unteren Ende der Nahrungskette und dem Erbauer des Zuges an der Spitze. Die Hauptfigur, gespielt von Chris Evans, führt eine Revolution an und durchläuft über den Film alle Abteile und trifft schließlich den Erbauer.
Die recht offensichtliche Metapher des Zuges für die heutige Gesellschaft ist nur der Anfang des Science-Fiction Films. Der Film besitzt eine unglaubliche Energie. Der Moment, in dem Chris Evans das Gewehr eines Soldaten an seinen eigenen Kopf hält und den Abzug betätigt, um zu beweisen, dass die Soldaten keine Munition mehr haben, ist der Startschuss für eine Adrenalin geladene Welle von Action, die erst mit der Entgleisung des Zuges endet.

Nausicaä aus dem Tal der Winde (1983) (Animationsfilm)

Nausicaä“ ist ein Film von Studio Ghibli, und damit einer der besten Animationsfilme und Science-Fiction Filme aller Zeiten. In der sehr fernen Zukunft ist die Erde durch einen allumfassenden Krieg völlig zerstört worden. Der Film spielt in der noch ferneren Zukunft, in der hoch giftige Wälder und Pflanzen, geschützt von den insektenartigen, gigantischen Ohmu, große Teile des Planeten bedecken und die Menschheit in kleinen Enklaven überlebt. Die Hauptfigur, Nausicaä, findet sich inmitten eines Konfliktes zwischen zwei der Enklaven, die eine der Massenvernichtungswaffen aus den „Tagen des Feuers“ wiederbeleben wollen. (Man beachte, dass dies ein japanischer Film ist und Japan und Massenvernichtungswaffen eine sehr besondere Geschichte haben.) Das unerschöpfliche Bedürfnis der Menschen zu zerstören und zu kontrollieren, steht in diesem Film im Kontrast zum unendlichen Potential der Menschen Gutes zu tun. „Nausicaä aus dem Tal der Winde“ ist ein Film mit einer starken pazifistisch-ökologischen Botschaft, die voll und ganz ankommt

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