Auslandsjahr

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Auslandsjahr

Was früher als absolute Ausnahme galt, ist heutzutage schon ganz normal unter jungen Leuten, die mit der Schule fertig sind: Das Auslandsjahr.

Da viele Jugendliche circa zwischen 16 und 20 Jahren ihren Abschluss in der Tasche haben, aber noch überhaupt keine Vorstellung, welchen beruflichen Weg sie überhaupt einschlagen wollen, gehen sie für meist ein Jahr ins Ausland. In dieser Zeit kann man sich unabhängig von der Schule und anderen Einflüssen Gedanken über seine Zukunft machen. Aber nicht nur dafür ist dieser Schritt wichtig, denn es geht nicht immer nur um Arbeit. Vor allem neue Eindrücke, Kulturen und Sprachen, aber auch die Beziehung zu sich selbst stehen dabei im Vordergrund. Je nachdem, ob man alleine oder mit einer anderen Person aufbricht, kommen verschiedene Hürden auf einen zu, die es zu überwinden gilt.

Wohin soll die Reise gehen?

Entscheidet man sich dafür, ein Jahr Auszeit von allem zu nehmen, ist der Ort, an dem man das tut, sehr entscheidend. Es ist kein Geheimnis, dass es viele „Backpacker“ nach Australien oder Neuseeland zieht. Andere fliegen wiederum in das Land aller Möglichkeiten – Amerika. Diese Länder bzw. Kontinente sind nicht gerade um die Ecke. Nicht jeder traut sich, diesen großen Schritt zu gehen und am anderen Ende der Welt zu verweilen. Daher ist auch Europa eine gute Möglichkeit, andere Kulturen und Sprachen kennen zu lernen. Dafür ist man aber nicht zu weit von der Heimat entfernt. Geht es einem um gutes Wetter, sind zum Beispiel Spanien, Portugal oder Italien mögliche Ziele.

Koffer

Allerdings denke ich, dass andere Kontinente schon interessanter sind, weil dort oftmals mehr Herausforderungen auf einen warten und das Leben im Vergleich zu unserem unterschiedlicher ist. Anfangen tut das schon beim Geld, was zumindest innerhalb der EU meist gar nicht getauscht werden muss. Aber auch die Flora und Fauna unterscheidet sich in Australien z.B. sehr von dem, was wir hier kennen. Dort hüpfen Kängurus über die Straßen, Koalas machen es sich im Baum gemütlich und Vogelspinnen im Badezimmer. Zugegeben: Letzteres wäre ein Grund, doch lieber zuhause zu bleiben. Schaut man sich aber mal im Internet die Strände in Gold Coast oder Sydney an, will man doch am liebsten direkt seine Koffer packen.

Was bringt mir das Auslandsjahr?

Wer nicht gerade reiche Eltern hat, wird wohl oder übel für seinen Lebensunterhalt arbeiten müssen. Möglichkeiten sind beispielsweise als Erntehelfer, Kellner oder Au-Pair, aber auch andere Jobs sind realistisch. Wer gar keine Lust auf arbeiten hat und die Zeit anders nutzen möchte, sollte sich im Vorhinein Gedanken darüber machen und schon während der Schulzeit einen Minijob annehmen, um Geld zu sparen. Arbeit in einem fremden Land muss aber nicht gleich schlecht sein. Man kann so die Sprache schneller lernen und trifft Leute, die einem in verschiedensten Angelegenheiten helfen können. Außerdem lernt man schon mal, wie es ist, arbeiten zu gehen. Am Rest des Tages oder an Wochenenden ist dann immer noch genug Zeit für Aktivitäten. Wer übrigens als Au-Pair ins Ausland möchte, kommt bei einer Familie unter und kümmert sich meistens um die Kinder oder den Haushalt. Im Gegenzug erhält man eine Unterkunft und Nahrung.

Straße

Einer der ersten Gründe für ein Auslandsjahr sollte sein, dass man sich selbst besser kennen lernt und sich klar machen kann, wohin man im Leben überhaupt will. Natürlich kommt einem die Weisheit auch in einem anderen Land nicht direkt zugeflogen. Aber viele Leute kommen nach der Zeit gestärkt wieder zurück und haben zum Beispiel ein für sie besseres Selbstbewusstsein erlangt. Die Zeit zwischen der Pubertät und dem Erwachsen werden, zwischen der Schule und dem Arbeitsleben ist prägend.

Ein Jahr oder ein paar Monate voller Konzentration auf sich selbst ist daher keine Schande, sondern eher eine Chance. Willst du mit einem oder mehreren Freunden reisen, könnt ihr durch alltägliche Herausforderungen eure Freundschaft stärken und Dinge erleben, über die ihr in Jahrzehnten noch erzählen werdet. Hoffen wir, dass vor allem der australische Kontinent bald wieder für Abenteuerlustige seine Grenzen öffnet und Corona nur noch ein Nebenthema ist. Denn leider sind solche Auslandsaufenthalte durch die Pandemie nur sehr eingeschränkt oder gar nicht möglich. Das schmerzt vor allem den Leuten, die eine Reise schon in Planung hatten, welche zu späterem Zeitpunkt dann vielleicht nicht mehr möglich ist.

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