Vegane Ernährung: So deckst du alle wichtigen Nährstoffe ab

Immer mehr Menschen entscheiden sich für eine vegane Ernährung – sei es aus ethischen, ökologischen oder gesundheitlichen Gründen. Doch häufig stellt sich die Frage: Kann man alle notwendigen Nährstoffe wirklich nur aus pflanzlichen Quellen beziehen? Die Antwort lautet: Ja, das geht! Allerdings erfordert es etwas Planung und Wissen über Nährstoffe, um Mängeln vorzubeugen. In diesem Artikel erfährst du, wie du als Veganer:in optimal mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt bist.



1. Eiweiß

Proteine sind essenziell für den Muskelaufbau, das Immunsystem und viele Körperfunktionen. In der veganen Ernährung gibt es zahlreiche proteinreiche Lebensmittel, die alle notwendigen Aminosäuren liefern:

  • Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen und Bohnen
  • Sojaprodukte wie Tofu, Tempeh und Edamame
  • Nüsse und Samen, z. B. Chiasamen, Hanfsamen und Mandeln
  • Pseudo-Getreide wie Quinoa und Amaranth

Tipp: Kombiniere verschiedene Eiweißquellen über den Tag, um alle essenziellen Aminosäuren aufzunehmen. Zum Beispiel: Reis mit Bohnen oder Haferflocken mit Nüssen und Samen.


2. Vitamin B12

Vitamin B12 kommt fast ausschließlich in tierischen Produkten vor und ist wichtig für das Nervensystem und die Blutbildung. Ein Mangel kann schwerwiegende Folgen haben, daher sollten Veganer:innen unbedingt auf eine ausreichende Versorgung achten.

  • Nahrungsergänzungsmittel: Vitamin B12 als Tabletten oder Tropfen
  • Angereicherte Lebensmittel: Einige pflanzliche Milchsorten, Müslis oder Hefeflocken enthalten Vitamin B12 – jedoch in geringen Mengen.
  • Dosierungsempfehlung: 250 bis 500 µg täglich oder 2000 µg wöchentlich

3. Eisen

Pflanzliches Eisen wird schlechter aufgenommen als tierisches Eisen. Trotzdem können Veganer:innen ihren Bedarf mit den richtigen Lebensmitteln decken:

  • Hülsenfrüchte, z. B. Linsen, Kichererbsen, weiße Bohnen
  • Vollkornprodukte wie Haferflocken und Quinoa
  • Nüsse und Samen, besonders Kürbiskerne und Sesam
  • Dunkelgrünes Blattgemüse wie Spinat und Mangold

Tipp: Kombiniere Eisenquellen mit Vitamin C (z. B. Zitrusfrüchte), um die Aufnahme zu verbessern. Vermeide während der Mahlzeiten Kaffee oder Tee, da diese die Eisenaufnahme hemmen.


4. Omega-3-Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren sind essenziell für Gehirn, Herz und Entzündungshemmung. Pflanzliche Quellen enthalten die Vorstufe ALA (Alpha-Linolensäure), die der Körper in die aktiven Formen EPA und DHA umwandeln kann – allerdings nur in geringen Mengen.

  • Leinsamen und Leinsamenöl
  • Chiasamen
  • Walnüsse
  • Hanf- und Rapsöl

5. Calcium und Vitamin D

Calcium ist wichtig für Knochen und Zähne, Vitamin D fördert dessen Aufnahme im Körper.

Calciumreiche Lebensmittel:

  • Grünes Blattgemüse wie Grünkohl und Brokkoli
  • Angereicherte pflanzliche Milch (z. B. Soja-, Mandel- oder Hafermilch)
  • Sesam und Mandeln

Vitamin D:

  • Sonnenlicht: 15–30 Minuten täglich reichen oft aus.
  • Ergänzungsmittel in den Wintermonaten oder bei wenig Sonnenlicht.

6. Zink und Jod

Zink ist essenziell für das Immunsystem und die Wundheilung.

  • Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen

Jod ist besonders wichtig für die Schilddrüse.

  • Jodiertes Speisesalz
  • Algen, aber in Maßen, da sie sehr hohe Jodwerte enthalten können.


Mit der richtigen Planung und einer abwechslungsreichen Auswahl an Lebensmitteln kannst du als Veganer:in alle essenziellen Nährstoffe aufnehmen. Besonders wichtig sind Vitamin B12, Omega-3-Fettsäuren und Vitamin D, da sie in pflanzlichen Lebensmitteln kaum oder nur in geringen Mengen vorkommen. Supplemente sind in diesen Fällen eine sinnvolle Ergänzung.


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