Buch Review â Green Bone Saga von Fonda Lee
Mit ihrem Roman âJade Cityâ hat Fonda Lee im Jahr 2017 die Fantasyroman-Leserschaft begeistert. Mit dem dritten Band der Green Bone Saga âJade Legacyâ hat sie ihre Trilogie im Jahr 2022 abgeschlossen. Insgesamt wurde ihre Trilogie fĂŒr acht groĂe Preise nominiert und hat vier weitere gewonnen, darunter eine Nominierung fĂŒr den Hugo Award, der Oscar der Fantasy Literatur.
Plot der Green Bone Saga
Die Green Bone Sage spielt in einer fiktiven Welt, die technologisch in den 1960ern befindet. Der groĂe Unterschied zu unserer Welt ist die magische Substanz Jade. Diese Jade gibt den Menschen, die sie berĂŒhren ĂŒbernatĂŒrliche FĂ€higkeiten. Der groĂe Konflikt der Saga ist, dass diese Jade nur auf der Insel Kekon vorkommt und nur die Einwohner der Insel sie ohne Nebeneffekte nutzen können. Im Laufe der Saga versuchen verschiedene globale SupermĂ€chte die JadevorrĂ€te durch politischen Druck an sich zu reiĂen. Unsere Hauptfiguren sind Einwohner der Insel Kekon, die gröĂere Probleme haben als politischer Druck von auĂen. Kekon wird von zwei, mafiaĂ€hnlichen Clans namens Ayt und Kaul kontrolliert, die um die Vorherrschaft kĂ€mpfen. Der Kaul Clan ist das Auge der Leser in diese Welt. Fast alle Hauptfiguren sind Teil dieses Clans. Im Laufe der BĂŒcher steigt der Druck von auĂen und innen und lĂ€sst die Konflikte zwischen den Clans und Figuren ausbrechen.
Die StÀrken der Green Bone Saga
Die groĂe StĂ€rke von Fonda Lees Schreibstil ist ihre FĂ€higkeit die Blickwinkel der Figuren einzigartig zu machen. Bei einem halben Dutzend Figuren mit einem eigenen Blickwinkel kann man als Leser leicht verwechseln, aus wessen Perspektive man gerade liest. Nicht in der Green Bone Saga. Jede Figur hat eine einzigartige Stimme und Art die Welt zu sehen. Am stĂ€rksten sieht man dies im Wechsel zwischen den beiden BrĂŒdern Lan und Hilo. Die beiden BrĂŒder sind ein klassischer Kontrast zwischen einem Hitzkopf und einem besonnenen Strategen. Die Art wie die beiden BrĂŒder die Welt sehen wird dem Leser durch den Schreibstil sofort klar gemacht, ohne dass es uns erklĂ€rt werden musste. Die Denkmuster, Wortwahl und natĂŒrlich Handlungen unterscheiden sich völlig.
Ein eindrucksvolles Beispiel ist ihre Sicht auf Frauen und SexualitĂ€t. Der besonnene Lan, dessen Ehefrau ihn vor langer Zeit verlassen hat, denkt kaum ĂŒber SexualitĂ€t nach und bemerkt kaum, ob sein GegenĂŒber eine Frau oder ein Mann ist. Der hitzköpfige Hilo dagegen hat in seinem ersten Blickwinkel-Kapitel eine sehr graphische Sex-Szene, begutachtet gerne die schönen Frauen, die ihn umgeben und besucht regelmĂ€Ăig ein teures Bordell. Im Laufe der Saga entwickeln sich die beiden BrĂŒder gespiegelt. Lan beginnt unter dem Druck seiner Position zu zerbrechen und versucht sich durch Besuche bei ebenjenem Bordell abzulenken. Hilo dagegen wĂ€chst durch seine Verantwortung, heiratet, zerstreitet sich mit seiner Frau, erkennt seine Fehler und versöhnt sich wieder mit ihr. Dies ist nur ein kleiner Einblick in einen Aspekt dieser Figuren. Alle Figuren in der Green Bone Saga sind hoch komplex und spannend zu lesen. Sie sind die groĂe StĂ€rke der BĂŒcher.
Die SchwÀchen der Green Bone Saga
Fonda Lee ist sich ihrer StĂ€rken sehr bewusst. Sie hat sich in der Green Bone Saga ausschlieĂlich auf die Charaktere und ihre Interaktionen konzentriert. Daher leiden die anderen beiden groĂen Pfeiler eines Fantasy Romans der Plot und die Welt. Der Plot, der weiter oben beschrieben wurde, ist der Plot des ersten, zweiten und dritten Bandes. Es Ă€ndert sich so gut wie nichts am Status Quo. Das kann frustrierend fĂŒr einen Leser sein, der sich hĂ€ufige spannende Entwicklungen erhofft. DarĂŒber hinaus ist die Welt der Green Bone Saga gut. Nicht sehr gut oder auĂerordentlich, sondern gut. Die Idee einen Fantasy Roman in der 60ern spielen zu lassen ist eine gute und die Kultur von Kekon ist faszinierend. Der Rest der Welt ist leider nichts Besonderes.
Empfehlung
Wer Mafia-Storys mag, sollte diese BĂŒcher lesen. Die Green Bone Saga ist eine hochspannende, persönliche und intensive Reihe. Fonda Lee scheut nicht davor zurĂŒck Figuren zu töten oder ihnen permanente Verletzungen zuzufĂŒgen, was zu einer stĂ€ndigen Furcht um die Figuren fĂŒhrt. Alle ihre Figuren sind sehr menschlich und lebensecht. Ich empfehle die Green Bone Saga.