Kommerzialisierung der Feiertage
Ostern, Christi Himmelfahrt, Pfingsten oder Weihnachten so ziemlich jeder kennt diese Feiertage, weil man an diesen nicht arbeiten muss. Bei Ostern und Weihnachten drängt sich jedes Jahr die Frage auf, was für Geschenke kaufe ich dieses Mal für meine Liebsten. Jedoch stellt sich die Frage, wissen die Leute noch, was sie feiern oder leben diese Feiertage hauptsächlich davon die Wirtschaft anzukurbeln? Das Schenken ist eine schöne Abwechslung zur sonst verbreiteten Ellenbogengesellschaft. Doch auch hier gibt es Schattenseiten, die den Feiertagen einen gewissen Beigeschmack geben. Die Kommerzialisierung der Feiertage schritt über die letzten Jahre immer weiter an.
Die Spitze der Kommerzialisierung – der Black Friday
Die aus den USA zu uns übergeschwappte Kauforgie steht bald wieder an und schon seit längerem gibt es die Webseiten, die die Werbetrommel für dieses „Event“ rühren. Tage an denen überall Rabatte und Sonderangebote zu finden sind. Sowohl der Einzelhandel nebenan als auch der Wirtschaftsriese Amazon beteiligen sich hier, um die gigantischen Umsatzmöglichkeiten mitzunehmen. Zwar ist der Black Friday bei uns nicht so gefährlich, wie in den USA mit oftmals Verletzten und teils Toten beim Kampf um die Schnäppchen. Doch gab es auch schon vereinzelt Schlägereien in Deutschland. Vor lauter Kaufrausch scheinen manche Leute schon ihren Kopf im Rabattdschungel zu verlieren. Jedoch trifft es hier das Sprichwort „Es ist nicht alles Gold was glänzt“ ganz gut. Denn die Rabatte gehen meist mit davor angestiegenen Preisen der Produkte einher. So können die Prozente sehr hoch sein, um die Kunden anzulocken, aber das eigentliche Ersparnis fällt geringer aus. Durch Neuromarketing versucht man die Kunden emotional so gut es geht zum größtmöglichen Konsum anzuregen.
Tipps richtige Schnäppchen zu erkennen
- Lass dich nicht von zeitlichen Begrenzungen zu unüberlegten Käufen hinreißen
- Schlaf im besten Fall noch einmal über die Entscheidung zu kaufen
- Überprüfe vorher Preise von Artikeln, bei denen du sparen willst
- Kaufe was du „brauchst“ und nicht nur um Angebote zu nutzen
- Nicht bestellen und Rücksendungen mit einplanen
- Angebote auf Seriosität überprüfen; Betrüger versuchen meist den Black Friday für ihre Machenschaften zu nutzen
Alte Tradition oder neue Bräuche
Mit der Globalisierung und den generellen Entwicklungen in der Welt geraten Tradition oft in Vergessenheit oder werden durch neue Bräuche ersetzt. Dies geschieht bei Feiertagen häufiger vor allem, wenn die Feiertage von Kulturen angenommen werden in denen diese gar nicht zu Hause sind. Je weniger traditionelle Bezugspunkte die Leute in den Ländern haben, desto eher werden „Änderungen“ leichter hingenommen.
Als Beispiel kann man Halloween und Weihnachten in Deutschland nehmen. Halloween hat kaum bis keine Verbindung zum Brauchtum. Weihnachten ist auf mehreren Ebenen eng mit deutschen Traditionen verbunden. Die offensichtlichste ist natürlich, dass Deutschland eine hauptsächlich christlich geprägte Gesellschaft ist. Jedoch sollte man sich nicht zu sehr auf die Bräuche versteifen.
Selbst heute weit verbreitete Bräuche zu Weihnachten kamen durch Mischung und Entwicklung neuer Traditionen im Laufe der Zeit. So gibt es heutzutage liebgewonnene Traditionen, die nichts mit der Geburt Christi zu tun haben, aber trotzdem essenzielle Bestandteile für Weihnachten heute sind. So ist der Weihnachtsbaum eine ursprünglich nicht christliche Tradition zur Wintersonnenwende, die im Laufe der Geschichte zu einem der Symbole für Weihnachten geworden ist. Das Schenken ist ein Beispiel für die Vermischung christlicher Bräuche. So wurde das Schenken zunächst mit dem Nikolaus verbunden. Später änderte Martin Luther den Tag zum Schenken zu Weihnachten und ersetzte den Nikolaus als schenkenden mit dem Christkind. Die Traditionen die wir als selbstverständlich sehen sind meist gar nicht so alt wie man meinen würde.
Abschluss
Egal ob man den Kaufrausch liebt oder ein Freund der Tradition ist, die Weiterentwicklung der Feiertagsbräuche ist ein Prozess der stetig voranschreitet. Die parallele Kommerzialisierung und Abhängigkeit des Einzelhandels von dieser Zeit ist eine bedenkliche Entwicklung, jedoch kann jeder durch einen bewussten Umgang damit etwas gegen eine komplette Durchkommerzialisierung tun. Man sollte sich nicht gegen jegliche Neuheiten stemmen und nur auf das Alte pochen, aber für den Erhalt der Traditionen sollte man sich bewusst sein, woher diese kommen, und gewisse Bräuche pflegen, um diese nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Denn Feiertage sorgen nicht nur für mehr freie Tage im Jahr, sondern sorgen dafür, dass man sich auf gewisse Dinge im Leben besinnt und sich dessen bewusst wird.
Bildquellen
- Weihnachtsmann: intres Redaktion