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Spielreview: Scotland Yard

Seit Anfang des Jahres habe ich wieder die Liebe zu Gesellschaftsspielen entdeckt. Regelmäßig verbringe ich nun mit Freund:innen lange Spieleabende voller Spaß und Spannung. Ein Spiel, das unsere Begeisterung besonders entfacht hat, ist das altbekannte „Scotland Yard”.

Die Jagd beginnt: Scotland Yard erklärt

„Scotland Yard“ ist ein Klassiker unter den Detektivspielen, vergleichbar mit „Cluedo“. Die Spieler:innen übernehmen die Rolle von Detektiven und haben die Aufgabe, den mysteriösen Mister X zu finden. Mister X und die Detektive bewegen sich mit Taxi, Bus und U-Bahn durch London. Einige Haltestellen können von allen drei Verkehrsmitteln erreicht werden, andere nur mit bestimmten. Ab und zu tauchen Hinweise auf den aktuellen Aufenthaltsort von Mister X auf, doch genauso schnell verschwindet er auch wieder. Jeder Detektiv hat nur eine begrenzte Anzahl an Tickets, weshalb die Fahrtrouten sorgfältig geplant werden müssen.

Mister X hingegen hat in den neueren Editionen unbegrenzte Fahrscheine zur Verfügung. In der alten Edition von 1986 sind diese begrenzt und er erhält zusätzliche Tickets nur durch die Züge der Detektive. Um Schummeln zu verhindern, muss Mister X alle seine Züge auf einem Blatt Papier notieren, sodass seine Spur am Ende des Spiels genau nachvollzogen werden kann.

Damit es für die Detektive nicht zu einfach wird, hat Mister X einige Vorteile. Er verfügt über zwei Doppelzüge und sogenannte „Black Tickets“, mit denen er das benutzte Verkehrsmittel verschleiern kann. Zudem kann er mit diesen Tickets über die Themse fahren, was den Detektiven verwehrt bleibt. Gegen Ende des Spiels geraten die Detektive meist in Bedrängnis, da ihre Tickets knapp werden und sie sich nicht mehr frei bewegen können. Vor allem die U-Bahn-Tickets sind oft schnell aufgebraucht.

Scotland Yard: Meine Meinung zur Jagd durch London

„Scotland Yard“ überzeugt mich als spannendes und strategisch anspruchsvolles Brettspiel. Der Nervenkitzel, Mister X zu jagen oder selbst in seine Rolle zu schlüpfen, fesselt von Anfang bis Ende. Die begrenzten Ressourcen der Detektive erfordern sorgfältige Planung und Kooperation, während Mister X ständig versucht, die Verfolger:innen zu täuschen und ihnen zu entkommen.

Besonders beeindruckend finde ich die durchdachte Balance des Spieles: Beide Seiten haben faire Chancen zu gewinnen, was durch die verschiedenen Vorteile und Beschränkungen erreicht wird. Die Neuauflagen des Spiels, zum Beispiel durch den Einsatz eines Smartphones oder Tablets, bieten einige moderne Anpassungen, die den Spielspaß erhöhen, ohne den Charme des Originals zu verlieren.

Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass das Spiel in größeren Runden mitunter langatmig werden kann, insbesondere wenn die Züge von Mister X sehr gut geplant sind. Zudem kann das Spiel für Neueinsteiger etwas kompliziert wirken, da die Strategien und Regeln nicht sofort intuitiv sind.

Insgesamt ist „Scotland Yard“ jedoch ein fesselndes Spiel, das in keiner Spielesammlung fehlen sollte. Es bietet langen Spielspaß und fordert die grauen Zellen heraus – ideal für alle, die gerne in die Rolle eines Detektivs schlüpfen und ihre Freund:innen zu spannenden Verfolgungsjagden herausfordern möchte.

Bildquellen

  • Scotland Yard: Intres-Redaktion

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