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Nixon in China

20. Juni 2023, 8:00 - 17:00

21 € – 80 €

Der Moment ging medial um die Welt und jährte sich gerade zum 50. Mal: Der amerikanische Präsident Richard Nixon reist zum Staatsbesuch nach China. Im Februar 1972, vor dem Hintergrund des Vietnamkriegs und der anstehenden amerikanischen Präsidentschaftswahlen, in den kältesten Zeiten der Systemkonfrontation zwischen Kommunismus und Kapitalismus, landet die Präsidentenmaschine mit dem klangvollen Namen „Spirit of 76“ in Peking. Das Präsidenten-Ehepaar Dick und Pat Nixon und Staatssekretär Henry Kissinger werden vom chinesischen Premierminister Chou En-lai begrüßt und von Mao empfangen.

In seiner Oper entlarvt John Adams den Versuch der Politik, moderne Mythen durch mediale Inszenierung künstlich zu erschaffen, als trügerisch. Zwei Kulturen begegnen sich, zwei Staatssysteme, aber auch zwei Ehepaare. Das elementare Nicht-Verstehen der Staatenlenker steht neben sehr persönlichen Einblicken in die Psyche mächtiger Männer und deren Gattinnen. „Nixon in China“ spitzt den zeitgeschichtlichen Clash der Ideologien zwischen Fiktion und Surrealismus in Bildern unbeholfener Fremdheit opernhaft zu.

Nixon sei das Feindbild seiner Jugend gewesen, schreibt John Adams. Seine 1987 uraufgeführte Oper über den Besuch Nixons bei Mao ruft dokumentarische Bilder auf und ist zugleich eine einzigartige fiktionale Geschichte über politische Annäherungsversuche und ideologisch- kulturelle Distanzen, menschliches Aneinandervorbeireden und das Scheitern von persönlichen Beziehungen im Angesicht der Weltpolitik. Teile des Textes entstammen historischen Quellen, aus Reden des „Großen Vorsitzenden“ Mao und Erinnerungen von Richard Nixon, durch die Librettistin Alice Goodman in ein Versepos überführt.

Zwischen Bigband-Sound, Broadway-Musicals, Beatles-Songs und europäischer Klassik aufgewachsen, entwickelte der Amerikaner John Adams seine gänzlich eigene Klangsprache, abseits von Etiketten wie Tradition und Avantgarde. Seine Musik changiert zwischen glamourösen Hollywood-Fanfaren, tranceartigen Repetitionen und farbiger Orchestrierung. Orchester und Gesangspartien zitieren die europäische Musiktradition, sind mit Jazz, Gospel und Rock angereichert, können aber auch sehr melancholisch oder überspitzt charakterisierend werden. Der amerikanische Regisseur Daniel Kramer und der australische Dirigent Daniel Carter suchen die wechselnden Blickwinkel der Protagonist:innen und fügen sie zu einem Kaleidoskop politischer und privater Bilder hinter den Bildern, die durch die Weltpresse gingen.

Details

Datum:
20. Juni 2023
Zeit:
8:00 - 17:00
Eintritt:
21 € – 80 €

Veranstaltungsort

Opernhaus Hannover
Opernplatz 1
Hannover, Niedersachsen 30159 Deutschland
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