Kleine Pinguine, große Mission: Meeresschutz in Hannover
Im Erlebnis-Zoo Hannover geht es um mehr als süße Tiere – hier übernehmen die Brillenpinguine eine ganz besondere Aufgabe. Als Botschafter für den Naturschutz machen sie auf die dramatische Lage unserer Meere aufmerksam. Ihre Art ist stark gefährdet, ihre Zahl dramatisch geschrumpft. Doch mit Hilfe eines internationalen Erhaltungszuchtprogramms und der Ausstellung „Meer Müll“ zeigt der Zoo, wie wichtig es ist, jetzt aktiv zu werden.
Brillenpinguine in Gefahr: Der Kampf ums Überleben
Der Brillenpinguin, auch Afrikanischer Pinguin genannt, ist nicht nur ein faszinierendes Tier, sondern auch ein Symbol für den dringenden Bedarf an Naturschutz. Als einzige Pinguinart Afrikas lebt er in den Gewässern rund um Südafrika und Namibia. Doch trotz ihrer Anpassung an das maritime Leben und ihrer beeindruckenden Fähigkeiten als Schwimmer und Taucher, sind Brillenpinguine akut bedroht. Ihre Zahl ist in den letzten 100 Jahren um 90% zurückgegangen, vor allem aufgrund des Klimawandels und der Meeresverschmutzung. Heute gibt es nur noch etwa 25.000 Brutpaare.
Yukon Bay: Artenschutz und Aufklärung im Erlebnis-Zoo Hannover
Der Erlebnis-Zoo Hannover hat sich diesen Herausforderungen gestellt und trägt aktiv zum Artenschutz bei. Die Brillenpinguine in Yukon Bay sind Teil eines Erhaltungszuchtprogramms, das darauf abzielt, diese bedrohte Art zu erhalten. Doch der Zoo geht noch einen Schritt weiter und klärt die Besucher:innen über die Gefährdung der Meere und ihrer Bewohner auf. Die Tiere in Yukon Bay sind dabei nicht nur lebende Exemplare, sondern auch Botschafter für den Naturschutz. Fabian Krause, zoologischer Kurator des Erlebnis-Zoos, erklärt: „Unsere Tiere sind nicht nur Attraktionen, sie vermitteln eine Botschaft über den Schutz der Wildnis und der Meere.“
Ein zentraler Bestandteil dieser Aufklärung ist die Ausstellung „Meer Müll“, die sich mit einem der größten Probleme der Ozeane beschäftigt: Plastikmüll. Im Rumpf der „Yukon Queen“ wird das erschreckende Ausmaß der Verschmutzung durch Plastik verdeutlicht. Tiere verfangen sich in den Müllresten, verschlucken Plastikteile und sterben daran. Sogar die Strände sind mit Plastik übersät. Die lange Haltbarkeit von Plastik stellt ein immer größer werdendes Problem für Mensch, Tier und Umwelt dar.
Henrik Voges, ein erfahrener Tierpfleger im Erlebnis-Zoo Hannover, fasst zusammen: „Wenn auch nur ein einziger Besucher durch unsere Arbeit mehr über den Naturschutz erfährt und sich engagiert, dann haben wir schon viel erreicht.“ Diese Philosophie spiegelt sich im gesamten Engagement des Zoos wider, die Forschung, Aufklärung und den Erhalt bedrohter Tierarten miteinander vereint.
Neugierig, wie die „Rote Liste“ gefährdeter Arten funktioniert und was das Erhaltungszucht-Programm genau macht? Dann lies weiter, um mehr darüber zu erfahren, wie diese Initiativen helfen, bedrohte Tiere wie den Brillenpinguin zu schützen!
Die Rote Liste gefährdeter Arten
Die Rote Liste gefährdeter Arten (“IUCN Red List“) wird von der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) veröffentlicht. Die IUCN ist der weltweit größte Naturschutzverband. Die Rote Liste gibt den Bedrohungsstatus von Tier-, Pflanzen- und Pilzarten an. Die Arten werden in verschiedene Gefährdungsstufen eingeteilt, angefangen mit der Stufe “Least Concern” (nicht gefährdet).
Erhaltungszucht
Das Erhaltungszucht-Programm (EEP) ist eine europaweite Initiative, die darauf abzielt, bedrohte Tierarten in Zoos genetisch vielfältig zu erhalten. Über digitale Zuchtbücher werden alle Tiere einer Art erfasst und Zuchtgruppen gebildet, um gesunde Populationen zu fördern. EEP-Koordinatoren, die in Zoos tätig sind, steuern diese Programme, indem sie Zuchtpaare zusammenstellen und Tiertransporte organisieren, um die genetische Vielfalt zu sichern. Ein weiteres Ziel ist es, Tiere für mögliche Wiederansiedlungsprojekte vorzubereiten.
Bildquellen
- Brillenpinguin – Gruppe 2: Intres Redaktion: Jette Stöwer
- Henrik und der Brillenpinguin: Intres Redaktion: Jette Stöwer
- Hanna und der Brillenpinguin: Intres Redaktion: Jette Stöwer